Neue Gemeinschaftsunterkunft bezugsfertig
Erstelldatum03.05.2024
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, seit Jahren gelingt es aus meiner Sicht gut, Menschen bei uns in der Gemeinde zu integrieren, die aus Krisen- und Kriegsgebieten zu uns flüchten. Abgesehen von privat wohnenden Menschen steht dabei natürlich unsere Gemeinschaftsunterkunft in der Sandwiese an vorderster Stelle. Aber auch in Hähnlein nutzt der Landkreis größere Wohnkapazitäten, um etwa 45 Personen ein Dach über dem Kopf zu bieten.
Doch leider waren beziehungsweise sind diese bereits seit einiger Zeit existierenden Plätze nicht ausreichend. Da geht es uns wie vielen anderen Kommunen, die entsprechenden Wohnraum benötigen.
Bereits im vergangenen Jahr hat sich deshalb Kreis-Sozialdezernentin Christel Sprößler an alle Bürgermeister im Landkreis gewandt und um Suche nach einer gemeinsamen Lösung gebeten, neu zu uns Geflüchtete auch künftig vernünftig unterbringen zu können. Denn klar ist uns allen: Notfallmaßnahmen wie das Sperren von öffentlichen Hallen oder Bürgerhäusern müssen unbedingt vermieden werden.
Da wir in den letzten beiden Jahren eine starke ukrainische Community aufbauen konnten, die weit mehr als 100 Personen zählt, haben wir gegenüber dem Landkreis frühzeitig kommuniziert, dass insbesondere Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land bei uns ein Wohnumfeld finden, in dem es Ihnen dank der bestehenden Gemeinschaft leichter fallen dürfte, Anschluss zu finden.
Neue Unterkunft in Alsbach
Es fehlte bis zuletzt nur noch an weiteren Plätzen. Doch jetzt ist es soweit. Wir können unsere neue Gemeinschafsunterkunft freigeben, die wir in Alsbach in mobiler Bauweise im südlichen Teil des Hofs der Vereine aufgestellt haben. Sie bietet Raum für etwa 25 bis 30 Personen, wobei wir zuletzt die Größe der Anlage noch einmal an den aktuellen Bedarf angepasst haben.
Dass die neue Gemeinschaftseinrichtung nun in Alsbach steht, hat den großen Vorteil, dass die hier mit ihren Eltern einziehenden Kinder, die in unsere Kitas und Schulen aufgenommen werden, sich nicht ausschließlich auf die Standorte in der Sandwiese und in Hähnlein verteilen. Aus meiner Sicht eine gute Voraussetzung, Integration einfacher zu gestalten.
Für die Gemeinde ist die neue Gemeinschaftsunterkunft übrigens kostenneutral, da wir für jede untergebrachte Person einen finanziellen Ausgleich durch den Landkreis erhalten, der zum überwiegenden Teil aus Bundesmitteln finanziert wird.
Besichtigung vor Ort
Bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstagmittag durfte ich gestern nicht nur Kreis-SozialdezernentinChristel Sprößler begrüßen, sondern auch einige Kolleginnen und Kollegen aus dem Bauamt und Nataliia Fadieieva. Letztgenannte ist selbst aus der Ukraine zu uns gekommen und setzt sich gemeinsam mit Angelika Maier aus unserem Sozialamt inzwischen intensiv für die Belange Ihrer Landsleute ein.
Gemeinsam haben wir uns dann die neuen Räumlichkeiten angesehen, die zuvor von Mitgliedern der Feuerwehr, des ZKD, vielen Fachfirmen, unserem Hausmeister-Team und nicht zuletzt auch meinen Kolleginnen aus dem Rathaus – Susanna Salata, Maike Gärtner, Andrea Weber, Arndt Hornicek, Carol Keil, Cora Riggio und Angelika Maier – bautechnisch begleitet, eingerichtet und/oder vorbereitet wurden. Vielen Dank allen, die hier mehrere Stunden im Einsatz waren, um einen Erstbezug, den wir für die kommenden Tage erwarten, so angenehm wie möglich zu gestalten.
Bewusst wurden von uns dabei die Wohnräume vom Küchen- beziehungsweise Sanitärbereich getrennt. Dies hat Vorteile im Brandschutz, da in den Funktionsräumen eher mal ein Problem auftritt als in den Wohnbereichen.
Christel Sprößler und ich betonten vor Ort die gemeinsame Anstrengung, Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen – auch in dem Bewusstsein, dass Wohncontainer, wie sie jetzt aufgestellt wurden, im Idealfall nur eine Übergangslösung sind. Denn bei uns anerkannte Flüchtlinge sollten aus unserer Sicht möglichst schnell in den klassischen Wohnungsmarkt integriert werden, wohl wissend, dass das leichter gesagt als getan ist.
Was bringt die Zukunft?
Wir alle hoffen, dass die Flüchtlingsbewegungen in den nächsten Monaten etwas an Dynamik verlieren, da das ja bedeuten würde, dass sich die Situation in den jeweiligen Heimatländern beruhigt. Leider zeigt das aktuelle Weltgeschehen aber, dass das ein Wunsch ist, der höchstwahrscheinlich nicht in Erfüllung geht.
Herzliche Grüße
Ihr
Sebastian Bubenzer
Bürgermeister