Unsere Fair-Trade-Partner
In ihrem Ziel, Fair-Trade-Gemeinde zu werden, ist Alsbach-Hähnlein einen wichtigen Schritt vorangekommen. So setzen sich die zugehörige Projektsteuerungsgruppe und die Gemeinde seit einigen Monaten dafür ein, ein Netzwerk an Partnern im Ort zu bilden, das sich dem Thema „fairer Handelsbeziehungen“ verbunden fühlt.
Details zu den Partnern finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
„Ich bin froh, dass unsere ersten Partner aus sehr unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens kommen“, betont Bürgermeister Sebastian Bubenzer, der persönlich die ersten Metallschilder überreicht hat, die die Partnerschaft der Gemeinde mit den ortsansässigen Institutionen dokumentieren. „Mit dem Anbringen der Schilder wird der gemeinsame Ansatz, sich für die Idee hinter Fair-Trade einzusetzen, auch nach außen gut sichtbar.“
Dabei musste nicht nur bei den großen ortsansässigen Unternehmern wie Edeka Winkler oder der Demeter Felderzeugnisse GmbH wenig Überzeugungsarbeit für die Initiative geleistet werden. Mit Johannas Blumenhaus oder der Caféteria der Asklepios Hirschpark Klinik sind auch überwiegend regional agierende Akteure sehr gerne an Bord gekommen.
„Fairer Handel, also dass die Erzeuger/innen von ganz unterschiedlichen Produkten für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden, geht uns alle an. Dabei kann jede Bürgerin und jeder Bürger mit bewussten Kaufentscheidungen Einfluss darauf nehmen, dass wir nachfolgenden Generationen ein gutes Vorbild sind“, sagt Bubenzer.
Wichtig sind deshalb sogenannte Multiplikatoren, die aus voller Überzeugung für „Fair Trade“ einstehen. Dies gilt zum Beispiel für die Evangelische Kirchengemeinde Alsbach, die bereits das Label als „Fair-Trade-Kirchengemeinde“ tragen darf.
Schon den Kleinsten ein Vorbild sein
Besonders groß ist das Engagement aber auch in der AWO-Krippe Pinocchio, in der sich Krippenleiterin Jennifer Präckel und ihr Team vorgenommen haben, schon den Kleinsten einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und bei täglichen Kaufentscheidungen vorzuleben.
Wer sich das mehr als zehn Seiten umfassende Konzeptpapier ansieht, das der Arbeit in der Krippe zugrunde liegt, merkt schnell, dass den Worten hier jede Menge Taten folgen. In sämtlichen Bereichen der Krippenorganisation wird Nachhaltigkeit mitgedacht – ob beim Thema Ernährung, einem möglichst ressourcenschonenden Konsum, der Reinigung der Einrichtung oder dem Energieeinsatz.
„Dabei setzen wir auch jede Menge Fair-Trade-Lebensmittel ein“, betont Präckel. Bananen, Reis, Kakao und Schokolade werden beispielsweise den Kindern angeboten, aber auch die erwachsenen Gäste kommen nicht zu kurz, wenn es um Fair-Trade-Kaffee, Tee, Zucker, Kekse und Schokolade geht. „Außerdem gibt es zum Kaffee natürlich die ‚faire Milch‘“.
Bewusste Entscheidungen, aber kein erhobener Zeigefinger
Dabei eint bisher alle Akteure in der Gemeinde, dass beim Thema „Fair Trade“ niemand mit dem erhobenen Zeigefinger zwischen "richtigen“ und „falschen“ Kaufsentscheidungen unterscheiden möchte. Hier gilt die Überzeugung: Das Thema ist wichtig, aber möglichst viele Menschen mitzunehmen, funktioniert nur ohne dogmatischen Ansatz.
In den kommenden Wochen und Monaten sollen in Alsbach-Hähnlein weitere Projektpartner gefunden werden, bevor voraussichtlich 2025 die offiziellen Bewerbungsunterlagen als Fair-Trade-Gemeinde abgegeben werden.
September 2024
Asklepios Hirschpark Klinik - Caféteria
„Es hat mich einen Anruf gekostet.“ Ines Mauckisch, die die Caféteria in der Asklepios Hirschparkklinik Alsbach-Hähnlein leitet, strahlt bei diesen Worten. Und sie lässt keinen Zweifel daran: Dass der Kaffee hier seit einiger Zeit nur noch als Fair-Trade-Produkt ausgeschenkt wird, war und ist eine richtige Entscheidung.
Zumal es ganz offensichtlich keine Nachteile gibt. „Ich habe bei meinem Kaffeelieferanten angefragt und war überrascht, dass er den Kaffee sogar zum gleichen Preis anbieten kann wie den nicht fair gehandelten.“
Als dann der Moment des Genusses der ersten Fair-Trade-Bohnen kam, war Ines Mauckisch völlig überzeugt. Schließlich muss der Kaffee ihren Gästen (und auch ihr selber) auch schmecken. Und das tut er. Anfangs habe sie gar nicht groß über das Thema geredet und stillschweigend die Bohnen geändert. Das Fazit ihrer Gäste: Der Kaffee ist so lecker wie immer.
Um auch die letzte Geschmacks-Nuance aus der Bohne zu holen, hat Ines Mauckisch noch die Firma angerufen, die für die reibungslose Funktion ihres großen Kaffee-Vollautomaten zuständig ist. Eine geringe Anpassung des Mahlwerks – wie es auch bei jedem anderen Wechsel der Bohne empfohlen ist – folgte.
Gerne können das Ergebnis alle Bürgerinnen und Bürger aus Alsbach-Hähnlein selbst testen. Das ist auch ganz ohne Klinikaufenthalt möglich. Lassen Sie sich den Kaffee einfach schmecken.
Und Ines Mauckisch denkt schon an die Zukunft: Sie will dranbleiben am Thema „Fair Trade“ und bald auch andere fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufnehmen.
Nicht nur, weil das von Bürgermeister Sebastian Bubenzer übergebene Schild sie als Fair-Trade-Projektpartner der Gemeinde Alsbach-Hähnlein ausweist.
AWO-Krippe Pinocchio
Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Fair Trade: Es sind Menschen jeden Alters, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Doch wie funktioniert es eigentlich, Kindern einen entsprechenden Wertekanon mitzugeben? Insbesondere, wenn diese Kinder mit unter drei Jahren zu den Jüngsten zählen, die sicher ganz viel Erfahrungen sammeln, aber komplexe Zusammenhänge noch nicht wirklich durchschauen?
„Da Klimaschutz und Nachhaltigkeit uns alle angeht und das Thema in der Zukunft sicher noch an Bedeutung zunehmen wird, wollen wir schon den Kleinsten Verantwortungsbewusstsein vorleben. Das kann eigentlich gar nicht früh genug beginnen“, sagt Jennifer Präckel, Leiterin der AWO-Krippe „Pinocchio“ in Hähnlein.
Wer sich das mehr als zehn Seiten umfassende Konzeptpapier ansieht, das der Arbeit in der Krippe zugrunde liegt, merkt schnell, dass den Worten hier jede Menge Taten folgen. In sämtlichen Bereichen der Krippenorganisation wird Nachhaltigkeit mitgedacht – ob beim Thema Ernährung, einem möglichst ressourcenschonenden Konsum, der Reinigung der Einrichtung oder dem Energieeinsatz.
„Dabei setzen wir auch jede Menge Fair-Trade-Lebensmittel ein“, betont Präckel. Bananen, Reis, Kakao und Schokolade werden beispielsweise den Kindern angeboten, aber auch die erwachsenen Gäste kommen nicht zu kurz, wenn es um Fair-Trade-Kaffee, Tee, Zucker, Kekse und Schokolade geht. „Außerdem gibt es zum Kaffee natürlich die ‚faire Milch‘“.
Wie in vielen anderen Unternehmen und Einrichtungen fügt sich das Thema „Fair Trade“ auch in der AWO-Krippe „Pinocchio“ in einen ganzheitlichen Ansatz ein. „So ist es für uns selbstverständlich, möglichst viele Bio-Lebensmittel einzusetzen, die aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen.“ Aber auch wenn es um Reduzierung von Verpackungsmüll geht, setzt sich das Krippen-Team für verantwortungsbewusste Entscheidungen ein. „Für den Einkauf werden Mehrwegkisten sowie Stoffbeutel benutzt. Auf zusätzliche Plastiktüten beim Kauf von Obst und Gemüse wird verzichtet.“
Das Nachhaltigkeitskonzept in der Krippe ist so umfangreich, dass es hier in seinem kompletten Umfang den Rahmen sprengen würde. „Uns ist es einfach wichtig, den Kindern in möglichst vielen Facetten einen moralischen Kompass vorzuleben – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern im besten Wortsinn als mit gutem Beispiel vorangehend“, sagt Jennifer Präckel.
Demeter Felderzeugnisse GmbH
Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, gibt es ein bewährtes Mittel, um Augen jeden Alters freudig glänzen zu lassen: Eis. Wenn möglich, dann bitte gleich eine größere Portion. Schließlich ist es eine schöne Sache, Abkühlung mit gutem Geschmack zu verbinden.
Während viele Hersteller sich dabei in erster Linie die Frage stellen, welche neuen Trendsorten den Anklang bei Genießern finden könnten, beschäftigte sich die „Demeter Felderzeugnisse GmbH“ (Neue Bergstraße 13, Alsbach) auch mit der Herausforderung: Wie kann in einem umfangreichen Produktsortiment ein Eis entwickelt werden, mit dem gleichzeitig Verantwortung für die Welt dieser und kommender Generationen übernommen wird?
„Bereits vor vielen Jahren haben wir unser Bio-Eis-Sortiment der Marke ‚Rachelli‘ auf Fairtrade-Zutaten umgestellt. So konnten wir seither einen Beitrag zu einer sozial gerechteren Welt leisten. Besonders im Hinblick auf Warenherkünfte aus Entwicklungsländern, um gleichzeitig zu helfen, die Lebensgrundlage der in den Projekten lebenden und arbeitenden Menschen zu verbessern.“ Das sagt Lazaro Campuzano, der nicht zögerte, sein Engagement für „Fair Trade“ auch als Mitglied der Steuerungsgruppe einzubringen, die sich im Zusammenhang mit der Bewerbung Alsbach-Hähnleins als „Fair-Trade-Kommune“ gebildet hat.
Die Demeter Felderzeugnisse GmbH ist Eigentum eines Treuhandvereins, dessen Basis sich aus Landwirten und Mitarbeitern landwirtschaftlicher Betriebe zusammensetzt. Zentrales Selbstverständnis ist nach eigenen Angaben auf der Homepage: „Von der Auswahl biodynamischer Rohstoffe über die werterhaltende Verarbeitung bis hin zur Marktreife – wir begleiten den Anbau- und Fertigungsprozess mit viel Herz und wachsamem Auge. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei jedem einzelnen Produkt aus unserem umfassenden Sortiment. Als Pioniere der Demeter- und Bio-Bewegung sind wir selbstverständlich zertifiziert und stellen unsere Erzeugnisse intern und extern regelmäßig auf den Prüfstand.“
Edeka Winkler
Fairtrade-Kaffee? Den kennt man. Schokolade oder fair gehandelte Textilien? Auch von diesen Produktkategorien haben viele schon gehört. Doch das ist längst nicht alles. Fair Trade mag noch immer ein Nischen-Image anhaften, doch die Vielfalt ist heute schon beeindruckend.
Wie breit aufgestellt das Angebot an fairen Produkten sein kann, lässt sich gut in einem größeren Einkaufsmarkt nachvollziehen – wie etwa bei Edeka Winkler in Alsbach. Ob Kokosnuss-Milch oder Zucker, Eis oder Lebkuchen, Honig, Reis oder auch Getränke: Fair Trade hat hier ganz viele Gesichter.
Dabei setzen Geschäftsführer Stefan Winkler und sein Stellvertreter Thomas Mayer nicht nur auf das offizielle Fair-Trade-Label. Regionalität, Bio und kurze Vertriebswege werden hier aus Überzeugung gelebt – als sinnvolle und stetig wachsende Ergänzung von konventionellen Produkten, die den Lebensmitteleinzelhandel seit vielen Jahren begleiten.
Der Vorteil für die Kunden: Niemand muss sich erst lange mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Labeln auseinanderzusetzen, um den Grad der Nachhaltigkeit beurteilen zu können. Der Wunsch nach verantwortungsvollem Einkaufen wird hier ernst genommen.
Die Nutzung von regionalen Potenzialen bringt automatisch eine Vielzahl von Vorteilen für alle Beteiligten mit sich – angefangen von fairen Preisen, der Stärkung der regionalen Wirtschaft bis hin zu Produkten, die es fernab der Heimat nicht in den Supermärkten gibt. Gerade letztgenanntes schafft eine hohe Kundenbindung vor Ort – und so ergänzen sich hier berechtigter Geschäftssinn auf der einen Seite und Kundenwünsche auf der anderen.
„Wir freuen uns, dieses Engagement einmal mehr zu unterstreichen, indem wir Partner der Gemeinde Alsbach-Hähnlein auf deren Weg zur Fair-Trade-Gemeinde geworden sind.“ Dies betonen Winkler und Mayer im Gespräch mit Bürgermeister Sebastian Bubenzer, als dieser im August bei Edeka Winkler vor Ort war. Mit im Gepäck: Das Partnerschaftsschild, das in den Verkaufsräumen des Marktes aufgehängt wurde.
Ev. Kirchengemeinde Alsbach
„Seid ihr dabei?“ Diese Frage an Pfarrerin Hannah Woernle und Kirchenvorstandsmitglied Sarah-Helene Sowa, ob sie sich denn als Vertreterinnen der evangelischen Kirche in Alsbach beim Thema „Fair Trade“ engagieren wollen, musste man eigentlich gar nicht stellen.
Schließlich ist die Kirche der weltlichen Gemeinde aktuell schon deutlich voraus, indem sie bereits im September 2022 die Auszeichnung als „faire (Kirchen-)Gemeinde“ beantragt und kurze Zeit später auch erhalten hat.
Verliehen wurde dieses Siegel durch „Brot für die Welt“ – in Kooperation mit dem Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
„Mir ist es wichtig, dass wir als Kirche das vorleben, was wir als Botschaft gerne verkünden. Und deshalb tragen wir nicht zuletzt eine große Verantwortung dafür, dass unsere Welt nach verantwortungsvollen Spielregeln funktioniert. Fair produzierte Lebensmittel, bei denen Produzenten und Konsumenten in einer fairen Beziehung zueinanderstehen, sind für mich ein wichtiger Baustein davon“, betont Pfarrerin Woernle.
Um das Siegel als faire Kirchengemeinde tragen zu dürfen, mussten ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. So gibt es in den Räumen der Kirche zum Beispiel nur fair gehandelten Kaffee und Tee.
Aber das Thema wird längst größer gedacht – im Sinne umweltbewusster und nachhaltiger Entscheidungen. So heißt es in der evangelischen Kirche von Alsbach: Mehrweg- statt Einweggeschirr, regionale Produkte statt Massenware, Ökostrom in den kirchlichen Gebäuden und ein Gemeindebrief, der auf Recyclingpapier gedruckt wird.
„Es ist an vielen Stellen gar nicht schwierig, verantwortungsvoll produzierte Produkte einzusetzen“, sagt Woernle. Oft gehe es allein darum, dass sich Menschen bewusst dafür entscheiden. „Manchmal sind diese fairen Produkte etwas teurer, aber das ist längst nicht immer der Fall.“ Klar sei aber auch: Produkte, die ohne Fokus auf fairen Handel entstehen, ziehen langfristig viel höhere ökologische und soziale Kosten nach sich.
Hannah Woernle ist es deshalb wichtig, ohne den erhobenen Zeigefinger auszukommen. Es gehe gar nicht darum, möglichst perfekt zu sein. Schließlich beginne auch ein längerer Weg immer mit dem ersten Schritt.
Johannas Blumenhaus
Blumen sollen in den meisten Fällen Freude bereiten: wenn sie farbenfroh strahlen, vielleicht sogar duften und als Strauß gebunden eine echte Augenweide sind. Doch Johanna Skoberne, Inhaberin von „Johannas Blumenhaus“ in Alsbach (Alte Bergstraße 68), will darüber hinaus gehen. Für sie geht es neben Qualität und Schönheit der Produkte auch darum, Verantwortung zu übernehmen.
Deshalb setzt sie sich seit längerer Zeit dafür ein, ihr Angebot um fair produzierte Ware zu ergänzen. Dies gelingt insbesondere bei Rosen – dem Klassiker schlechthin in einem Blumengeschäft. Wer jetzt denkt, dafür tiefer in den Geldbeutel greifen zu müssen, wird schnell eines Besseren belehrt. Die Fair-Trade-Rosen mögen in den meisten Fällen etwas kleiner sein als ihre nicht fair gehandelten „Verwandten“. Doch in Sachen Eleganz stehen sie definitiv nicht in zweiter Reihe.
Zwar ist es nicht immer ganz leicht, im Großhandel Blumen mit dem offiziellen Fair-Trade-Logo in ausreichend großen Kontingenten zu bekommen. Doch auch ohne das bekannte Siegel ist es möglich, in „Johannas Blumenhaus“ eine verantwortungsbewusste Entscheidung zu treffen. „Ein Großteil unserer Blumen kommt aus Holland“, sagt Johanna Skoberne. Wichtig sei ihr dabei immer gewesen, mit einem Großhändler zusammenzuarbeiten, für den der Nachhaltigkeitsgedanke zur DNA gehört. Auch weil sich dieses holländische Unternehmen sehr stark christlichen Werten verbunden fühlt.