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Sicherstellung der medizinischen Versorgung
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
es sind gute Nachrichten: Heute wurden in der Gemeindevertretung die Pläne der Firmengruppe Dreher vorgestellt, um in enger Abstimmung mit uns und den Kreiskliniken ein neues MVZ auf dem Hähnleiner Marktplatz zu entwickeln.
Fraktionsübergreifend und einstimmig haben wir dabei den Beschluss gefasst, unverzüglich die notwendigen Verhandlungen zu starten, sofern kein Interessenbekundungsverfahren bzw. ein Teilnahmewettbewerb notwendig sind. Ist ein solches Verfahren notwendig, soll es zeitnah durchgeführt werden.
Bei dem Standort geht es um die Grünfläche zwischen Marktplatz und Raiffeisengrundstück. Unser Vorteil: Hier gibt es bereits einen Bebauungsplan, so dass wir vergleichsweise schnell vorankommen
Ein Blick in die Geschichte
Aber vielleicht werfen wir zunächst noch mal einen kleinen Blick in die Geschichte. Vor etwa drei Jahren haben wir bereits erste Gespräche mit einem potenziellen Investor zum Thema „MVZ“ geführt. Ende 2019 hat sich die Gemeindevertretung dann für eine Kooperation mit dem Landkreis ausgesprochen. Schon damals haben wir die Botschaft gesendet, dass wir uns über ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Gebäude auf dem Marktplatz freuen würden. Ein wesentlicher Baustein dabei: Barrierefreiheit für alle, die nicht mehr wirklich gut zu Fuß sind.
Im März 2021 folgte dann die Entscheidung des Kreistages, sich in Hähnlein zu engagieren und im Juli 2021 erfolgte die Übernahme der ehemaligen Praxis von Dr. Ilse Vock. Erste Gespräche mit der Dreher-Gruppe führten wir dann in Abstimmung mit Pelin Meyer, Geschäftsführerin der Kreiskliniken und der MVZ-GmbH Darmstadt-Dieburg sowie deren MVZ-Manager Alexander Noll im Februar diesen Jahres. Die klare Frage war, ob sich die Dreher-Gruppe die Realisierung eines solchen Ärztezentrums vorstellen könne.
Nachdem es am Donnerstag nun grünes Licht des Gesellschafter-Ausschusses der Kreiskliniken gab, haben wir gestern Abend umgehend den Gemeindevorstand sowie die Fraktionsvorsitzenden der Gemeindevertretung informiert, heute dann die Mitglieder der Gemeindevertretung. An dieser Stelle danke ich der Dreher-Gruppe und insbesondere der Familie Dreher, dass im Vorfeld bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen wurden, um die Investitionspläne mit einem Volumen von etwa 2,3 Millionen Euro direkt vorstellen zu können.
Was ist geplant?
Die Gemeinde Alsbach-Hähnlein wird das benötige Grundstück im Wege der Erbpacht zur Verfügung stellen, ebenfalls tagsüber die benötigten Flächen für 24 Parkplätze, zwei davon behindertengerecht. Für das Gebäude entstehen der Kommune keine Kosten.
Zu Beginn soll das Medizinische Versorgungszentrum mit zwei Ärztinnen bzw. Ärzten starten, perspektivisch gibt es aber sogar Räumlichkeiten für vier Mediziner/innen.
Die Firmengruppe Dreher würde in massiver Bauweise mit Kalksandstein und Stahlbeton zwei Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss mit einer Firsthöhe von 11,5 Metern und einer Traufhöhe von 6,5 Metern realisieren. Auf ein Kellergeschoss soll mit Blick auf die Baukosten verzichtet werden.
Auf dem Dach würde eine Photovoltaikanlage installiert, auf der Westseite im Obergeschoss eine Terrasse geplant. Die Entwässerung des Niederschlagswassers soll über Versickerungsanlagen auf dem Grundstück erfolgen. Angestrebt wird ein KFW 40+-Standard.
Insgesamt würde die Dreher-Gruppe eine Nutzfläche von 673 Quadratmetern herstellen. Die Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit würde unter anderem über einen Aufzug realisiert, der so groß ist, dass auch eine Rettungsliege hineingeschoben werden kann.
Die Energieversorgung wäre mittels Luft-Wasser-Wärmepumpen vorgesehen. Transportiert würde die Wärme über eine Fußbodenheizung sowie eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Energetisch erschlossen wird das Grundstück über die Marktstraße.
Noch ein paar Worte...
Die sich jetzt abzeichnende Entwicklung ist ein wichtiger Baustein für die langfristige Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Alsbach-Hähnlein – gemeinsam mit den anderen Praxen in unserer Gemeinde. Und wir werden als Kommune dafür sorgen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger, die nicht mehr mobil sind, zu unseren Haus- und Fachärzten kommen.
Mein herzlicher Dank gilt der Dreher-Gruppe für die Bereitschaft zu einer langfristigen Investition und Partnerschaft, Pelin Meyer und Alexander Noll von den Kreiskliniken, Landrat Peter Schellhaas sowie den Mitgliedern des Gemeindevorstands und der Gemeindevertretung, die bei dem Thema engagiert mitziehen und damit den Weg frei gemacht haben, dass unsere Bürgerinnen und Bürger deutlich entspannter bei diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema in die Zukunft blicken können.
Herzliche Grüße,
Ihr
Sebastian Bubenzer
Bürgermeister
Grafiken: Dreher-Gruppe
19. Juli 2022