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Willkommen !

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die Nachrichten und Bilder, die uns in diesen Tagen täglich aus der Ukraine erreichen, sind erschütternd und oft kaum zu ertragen. Durch nichts ist der Angriffskrieg, den der russische Machthaber Wladimir Putin am 24. Februar angeordnet hat, zu rechtfertigen. Ein Krieg, der ganz klar Putin und seinem Machtapparat zuzuordnen ist und mutmaßlich von unzähligen russischen Bürgerinnen und Bürgern abgelehnt wird.
Dieser Angriff ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts und der 24. Februar 2022 wird in die Geschichte eingehen als einer der schwärzesten Tage Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Solidarität gelten der ukrainischen Bevölkerung, denen schuldlos ihr vertrautes Leben zerstört wurde.
Für uns als Gemeinde Alsbach-Hähnlein stellt sich jedoch die Frage: „Was können wir tun?“ Wichtig ist, all jenen Menschen, die aus der Ukraine vor dem Kriegsgeschehen fliehen, mit einer aufrichtigen Botschaft eines „Herzlich Willkommen“ eine neue Bleibe zu geben. Unsere offenen Arme werden die Heimat der Vertriebenen nicht ersetzen können – das wissen wir sehr gut. Aber sie bieten hoffentlich eine Chance, die schrecklichen Bilder im eigenen Kopf nicht jeden Tag erneut durchleben zu müssen.
Aktuell können wir bis zu 70 Personen im „Welcome-Haus Sandwiese“ (in den ehemaligen Gemeinschaftsunterkünften) direkt eine Unterkunft anbieten. Dabei kamen die ersten offiziell zugewiesen Flüchtlinge über den Landkreis am 16. März bei uns an. Im Rathaus beschäftigt uns das Thema seitdem täglich.
Direkt mit Ausbruch des Krieges haben wir unmittelbar zahlreiche Kräfte – unter anderem des ZKD und der Feuerwehr – mobilisiert, um die Räume auf Vordermann zu bringen. Dank eines ambitionierten Kraftakts ist uns das in kürzester Zeit gelungen. Dafür bedanke ich mich herzlich.
Gleichzeitig haben wir feste Ansprechpartner auf der Gemeinde benannt, die unseren Gästen Hilfe anbieten, wenn sie sie benötigen. Wir koordinieren unseren Einsatz mit Dolmetschern, Sozialarbeitern und öffentlichen Stellen, die für die Flüchtlinge wichtig sind. Unser Ziel ist es selbstverständlich, ihnen auch nach der Ankunft beratend zur Seite zu stehen.
Aktuell laden wir unsere ukrainischen Gäste regelmäßig zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken ein, so dass Kontakte untereinander vertieft und Netzwerke geknüpft werden können.
Lassen Sie uns gemeinsam den schrecklichen Bildern der Zerstörung und des Leids aus der Ukraine eine Welle der Solidarität entgegen setzen.
Ihr
Sebastian Bubenzer
Bürgermeister
Wichtige Informationen und häufige Fragen
Einige Fragen erreichen uns immer wieder - insbesondere nach der Möglichkeit, den Ukrainerinnen und Ukrainern unkompliziert helfen zu können. Dazu hier einige weiterführende Informationen.
Neues zur Ukraine-Hilfe
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
es ist eine Entwicklung, die mich persönlich sehr freut. Zu unserem zweiten „Ukraine-Café“, bei dem wir alle in den letzten Wochen aus der Ukraine bei uns angekommenen Gäste zu Kaffee und Kuchen einladen, kamen mehr als 70 Personen. Darunter waren nicht nur zahlreiche Menschen, die in unser „Welcome-Haus“ in der Sandwiese eingezogen sind, sondern auch jene, die privat in der Gemeinde aufgenommen wurden. Viele Gastfamilien konnten wir ebenfalls begrüßen.
Welche Bewegung in den letzten Wochen in unsere Gemeinde gekommen ist, sieht man allein daran, dass die ukrainische Community mit geschätzt mehr als 100 Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Alsbach-Hähnlein mittlerweile nach den Deutschen die zweitgrößte bildet.
Zwei Dinge waren bei unserem Café sehr deutlich zu spüren: Zum einen haben sich bereits erste #Netzwerke gebildet. Unsere ukrainischen Gäste kennen sich zunehmend untereinander und auch die festen Bezugspersonen, die regelmäßig in den Unterkünften vor Ort sind, sind keine Unbekannten mehr.
Zum anderen ist der feste Wille vieler Ukrainerinnen und Ukrainer zu erkennen, sich schnellstmöglich zu integrieren und gerade für ihre Kinder wichtige Hilfestellungen zu nutzen. Allem voran steht dabei neben wichtigen Anmeldeformalitäten und der Einrichtung von deutschen Bankkonten auch die Aufnahme in die ortsansässigen Kindertagesstätten und Schulen.
Hier konnte Gudrun Hill, Leiterin der Hähnleiner Grundschule, viele wichtige Informationen weitergeben. Kathrin Puntschuh konzentrierte sich als Leiterin der Kita Sandwiese auf das lokale Kinderbetreuungsangebot für die Kleinsten, bei dem wir den Kindern zunächst für drei Stunden am Tag einen Fixpunkt in ihrem Tagesablauf geben wollen. Für uns von Vorteil ist es, dass wir hier auf die Unterstützung einer Erzieherin setzen können, deren Russisch-Kenntnisse auch in der Kommunikation mit den ukrainischen Gästen sehr hilfreich sind.
Wir arbeiten gleichzeitig in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Pädagogen weiter an einem Angebot für Grundschulkinder und gehen davon aus, dass wir hier in den nächsten drei Wochen zu ganz konkreten Ergebnissen kommen.
Auch in Bezug auf die Sprachangebote für Erwachsene gibt es gute Neuigkeiten: Andrea Mattes, die in der Sandwiese wohnt, kann für uns Sprachkurse anbieten und konnte mit diesem Angebot bisher etwa 50 Ukrainerinnen und Ukrainer erreichen. Bei jeweils zwölf Personen in einem Kurs sind dabei gute Lernvoraussetzungen geboten.
Bei unserem Termin gestern haben wir uns sehr über die Übersetzungsangebote von Swetlana Mohrlang und Vladimir Baran gefreut. Eine IT-gestützte Lösung, wie wir unkompliziert mit allen Geflüchteten kommunizieren können, erwarten wir in der nächsten Woche.
Darüber hinaus haben sich gestern auch einige Gäste nach dem Vereinsangebot vor Ort erkundigt, um vor allem für ihre Kinder weitere Kontakte zu Gleichaltrigen herzustellen.
Deshalb bin ich aktuell hin- und hergerissen. Auf der einen Seite erreichen uns nach wie vor täglich erschütternde Bilder aus der Heimat der Vertriebenen. Auf der anderen Seite erlebe ich diese große Welle der Solidarität, die den bei uns eintreffenden Ukrainerinnen und Ukrainern entgegengebracht wird.
Dafür bedanke ich mich einmal mehr sehr herzlich bei allen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Verwaltung, insbesondere Charlanne Krauß und Melanie Schmidt.
Für die zweite Wochenhälfte erwarten wir noch eine weitere Flüchtlings-Zuweisung des Landkreises.
Gleichzeitig suchen wir weiterhin private Wohnungen, die wir für einen längeren Zeitraum nutzen und für die Geflüchteten auch als Gemeinde anmieten können. Entsprechende Angebote bitte an ukraine-hilfe(@)alsbach-haehnlein.de
Die Schlagzahl bleibt also hoch, aber gemeinsam können wir viel bewegen.
Ihr
Sebastian Bubenzer
Bürgermeister