Alle können helfen: Damit Ratten nicht zum Problem werden
Erstelldatum24.03.2025
Stellen Sie sich bitte mal kurz folgende Situation vor: Sie haben Hunger. Richtig Hunger. Nicht so die Variante, wo ein kleiner Snack hilft. Schon eher das Modell „Der Magen brüllt wie ein ausgewachsener Löwe.“
Und jetzt bietet Ihnen ein Bekannter ein Fünf-Gänge-Menü an. Kostenlos. Nur das Feinste vom Feinsten. Schlemmen wie im Paradies. Wirklich himmlisch.
Okay: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie dann sagen? Nein danke. Mir reicht eine Scheibe „trockenes Brot“.
Da geht’s den Ratten auch nicht anders
Genau so geht es vierbeinigen Nagern, wenn sie an der Oberfläche kulinarisch aus dem Vollen schöpfen können. Da unser Ordnungsamt aktuell wieder vermehrt Anrufe erhält, dass hier und da Ratten gesehen werden, möchten wir noch einmal unseren Appell wiederholen, den wir bereits im Juni vergangenen Jahres hier veröffentlicht haben: Denn jede/r Einzelne von uns kann mithelfen, dass Ratten sich nicht zu stark vermehren.
Gleichzeitig gilt: Wo ein paar grundlegende Tipps zur Reduzierung des Nahrungsangebots für Ratten eingehalten werden, müssen weniger Giftköder ausgebracht werden. Um diese Köder kümmert sich im öffentlichen Raum zwar nach konkreter Ratten-Meldung an das Ordnungsamt unser ZKD. Doch das in die Kanalisation eingebrachte Gift ist eben nicht nur für die Ratten eine (tödliche) Belastung, sondern kann – an die Oberfläche getragen – auch für andere Tiere schädlich sein.
Gleichzeitig sind Grundstückseigentümer auf ihrer eigenen Fläche privat verantwortlich, Probleme mit Ratten – unter Einbeziehung von Schädlingsbekämpfern – anzugehen.
Damit es gar nicht so weit kommt, bitten wir um die Beachtung von ein paar einfachen Spielregeln:
- Bitte keine Essensreste im Klo herunterspülen. Die landen dann zwar in der Kanalisation und werden von der „ersten“ Rattenpopulation auch dort verspeist. Doch bei einem größeren Angebot pflanzen sich die Nager verstärkt fort und kommen dann eben doch irgendwann an die Oberfläche, wenn das Nahrungsangebot unter Tage nicht mehr ausreicht.
- Werfen Sie keine Essensreste offen auf den Kompost. Einfacher kann man es Ratten kaum machen.
- Auch die offen zugängige Lagerung von Vogelfutter ist eine Festtafel für die Tiere. Bitte beachten: Ratten passen auch durch die kleinsten Lücken. Vogelfutter also am besten luftdicht und sicher verpacken oder in Innenräumen aufbewahren. Erfahrungen zeigen: Die Lagerung in der Garage mag kurzfristig funktionieren. Irgendwann finden Ratten aber den richtigen Zeitpunkt, um sich zu bedienen.
- Auch gelbe Säcke mit vermeintlich leerem Abfall sind für Ratten nicht unattraktiv. Allein bei einem nicht komplett geleerten Joghurtbecher sagt sich so eine Ratte: „Besser als gar nichts.“ Deswegen die Säcke bitte erst kurz vor den Abfuhrterminen an den Bürgersteig stellen.
Wie schnell sich Ratten vermehren können, hatten wir ja schon im letzten Jahr beschrieben. Hier aber noch einmal zur Erinnerung:
Da die Nager im Alter von drei bis vier Monaten geschlechtsreif werden, die Tragezeit in der Schwangerschaft bei gerade einmal 22 bis 24 Tagen liegt, pro Jahr 5 bis 7 Würfe möglich sind und in einem Wurf 4 bis 20 Jungtiere vorkommen, wächst jede Rattengeneration unter guten Ernährungsvoraussetzungen exponentiell.
Da wird aus einem glücklichen Rattenpaar nach einem Jahr schon mal eine Population von 100 Tieren. Da Ratten im Schnitt etwa zwei Jahr alt werden, könnten es theoretisch nach zwei Jahren mehrere tausend sein, die alle auf die gleichen Großeltern zurückgehen.
Helfen Sie mit, dies zu verhindern. Insbesondere, wenn es einige Tage kaum geregnet hat, können sich die Ratten in der Kanalisation schnell bewegen und werden dann auch verstärkt im Freien gesichtet, bevor sie sich nach einer Mahlzeit wieder in den Untergrund begeben.