Funktionsgebäude Gänsweide vollständig saniert
Erstelldatum15.02.2025
Heute war es endlich soweit. Nach etwa eineinhalb Jahren intensiver Sanierungsphase konnten wir das Funktionsgebäude auf dem Hähnleiner Sportgelände an der Gänsweide wieder der Vereinswelt übergeben.
Insbesondere unserem SKV Hähnlein, aber auch dessen Gastmannschaften und Hähnleiner Sporttreibenden wird damit wieder ein gutes Umfeld geboten, um Höchstleistungen auf dem Platz zu erbringen.
Grund genug, dies vor etwa 50 Gästen zu feiern, die durch den SKV kulinarisch versorgt wurden. Vielen Dank für diesen Einsatz.
Ein kleiner Blick in die Geschichte
Dabei begann ich heute Morgen meine kleine Begrüßung mit einem Vergleich – nicht etwa aus der Welt des Fußballs, sondern aus der Leichtathletik. Denn mit Fug und Recht können wir behaupten: Diese umfassende Sanierung des Gebäudes war kein Sprint und auch kein Mittelstreckenlauf. Es war ein Marathon.
Dementsprechend ging nicht alles ohne Schmerzen ab. Doch jetzt überwiegt das Glück, ins Ziel gekommen zu sein. Mein herzlicher Dank geht insbesondere an Susanna Salata, Carol Keil und Bettina Schwalme aus unserem Bauamt, die an der Seite des Architekten, der Planer und Handwerker nie das große Ganze aus den Augen verloren haben.
Eine wesentliche Entscheidung, die den Stein so richtig ins Rollen brachte, fiel im September 2021. Auch wenn Baumängel an dem Gebäude schon deutlich länger bekannt sind und sich über die Jahre ein ordentlicher Sanierungsstau aufgebaut hatte.
2021 sprach sich dann jedoch nach Abwägung verschiedener Ausführungsvarianten die Gemeindevertretung einstimmig dafür aus, dieses Funktionsgebäude zu sanieren. Bei ursprünglich prognostizierten Kosten in Höhe von knapp 700.000 Euro entschied sich das Parlament gleichzeitig dafür, einem Komplett-Abriss und Neubau des Gebäudes eine Absage zu erteilen.
In den nächsten Wochen folgte die Entwurfs- und Baugenehmigungsplanung des Daches, seit Beginn der wichtigste Baustein der Sanierung.
Ohne Fachfirmen keine Baustelle
Doch nach einer ersten öffentlichen Ausschreibung mussten wir im Juni 2022 feststellen, dass kein Angebot abgegeben wurde, so dass der ursprüngliche Plan, mit der Dachsanierung Mitte des Jahres beginnen zu können, obsolet wurde.
Auch eine darauf folgende beschränkte Ausschreibung der Dachsanierung führte lediglich zu einem Angebot, das allerdings so unwirtschaftlich war, dass wir erneut ohne schnell umsetzbare Option da standen.
Vor diesem Hintergrund entschied der Gemeindevorstand, sich mit den vorhandenen finanziellen Mitteln und auch aufgrund der zwischenzeitlich gestiegenen Kostenprognose zunächst ausschließlich auf die Dachsanierung zu konzentrieren – in dem Bewusstsein, dass damit aufgrund der genannten Situation nicht mehr 2022 begonnen werden könne.
Eine erneute Ausschreibung erfolgte, Angebote gingen ein – und endlich war es soweit. Nach einem Gemeindevorstandsbeschluss konnten die Arbeiten Anfang August 2023 beginnen. „Endlich“ möchte man sagen. Bis im November arbeiteten Zimmermänner, Dachdecker und Spengler. Schließlich wurden auch die neuen Eingangs- und Mehrzwecktüren eingebaut, während parallel die Ausschreibungen für die Technische Ausrüstung (unter anderem die neue Lüftungsanlage) sowie Trockenbau und Maler durch den Architekten und das Ingenieurbüro erfolgten.
Gleichzeitig fiel die Entscheidung, die noch offenen Sanierungsschritte in zwei Bauabschnitte zu teilen, um dem SKV Hähnlein die Nutzung des Gebäudes während der weiteren Bauphase zu ermöglichen. Die aus meiner Sicht schlechtere und teurere Alternative wären Container gewesen.
Dass die fortgesetzte Nutzung des Gebäudes die Arbeiten darin etwas herausfordernder machen würde, war uns klar. Gerade der Verein dürfte aber zustimmen, dass es für den Sportbetrieb in Hähnlein die richtige Entscheidung war.
Mitte 2024 begannen dann die Maler- und Trockenbauarbeiten und die Aufträge für Lüftung, Heizung und Sanitär wurden vergeben. Es folgten Ausschreibungen für Fliesen- und Estricharbeiten.
Herausforderungen auf der Zielgerade
Kurzum: Nach von uns nicht verschuldeten Anlaufschwierigkeit im Rahmen der Auftragsvergabe lief es inzwischen. Doch dann in der zweiten Jahreshälfte 2024 noch einmal ein herber Rückschlag. Aufgrund von Feuchteschäden in der Dusche, die auf Baumängel des Achtziger-Jahre-Baus zurückgehen, sowie einer längeren Lieferzeit von Fliesen, die nur noch auf Bestellung produziert wurden, kam es zu einer Verzögerung auf der Baustelle.
Auch zwei Vandalismusvorfälle grätschten uns zwischen die Beine. So wurde etwa ein Loch in eine bereits fertiggestellte Trockenbauwand geschlagen sowie ein Rohr einer Lüftungsanlage demoliert.
Als dann im weiteren Verlauf ein zweiter Feuchteschaden am Rohboden und am aufgehenden Mauerwerk freigelegt wurden, war der zwischenzeitlich kommunizierte Termin zur Übergabe des Funktionsgebäudes noch vor Weihnachten 2024 leider nicht mehr zu halten.
Umso größer die Freude, dass es heute soweit war. Dabei war es – ähnlich wie im Mannschaftssport – eine Teamleistung, die hier am Ende zum Erfolg führte. Und ähnlich wie im Fußball ging es immer wieder auch darum, auf die Herausforderungen, die das „Spiel“ mit sich brachte, mit der richtigen Taktik zu reagieren.
Wie auf jeder Baustelle wird es in den nächsten Tagen noch letzte kleinere Ausbesserungsarbeiten geben, die allerdings kaum noch ins Gewicht fallen sollten. Insgesamt können wir sagen: „Projekt abgeschlossen“.
Fundament für sportliche Erfolge, aber auch Teamgeist und Respekt
Ich will nicht verhehlen, dass die hier eingesetzte Gesamtinvestitionssumme von etwa 900.000 Euro durchaus erheblich ist. Und vielleicht muss man für künftige Projekte auch hinterfragen, ob ein Neubau nicht zur Bestandssanierung die bessere Alternative ist.
Allerdings haben wir uns hier ganz im Sinne der Nachhaltigkeit dafür eingesetzt, möglichst viel des Vorhandenen zu erhalten. So wurde etwa das Holz der Bänke innerhalb der Umkleiden aufbereitet und erstrahlt in neuem Glanz.
Auch möchte ich mich beim Land Hessen bedanken, dass wir etwa 142.000 Euro aus dem Fördertopf der Hessenkasse nutzen konnten, um dieses Funktionsgebäude zu sanieren. Nach der Neugestaltung des Marktplatzes, der Erpelanlage in Alsbach und dem Gemeinschaftshaus in der Sandwiese ein weiteres Projekt, das von der Hessenkasse profitiert hat.
Dabei geht es am Ende aber auch um mehr als Ziegel und Beton. Ich wünsche mir, dass dieses Gebäude auch künftig wie ein Katalysator für ein aktives Vereinsleben wirkt, das die Menschen in unserem Ort enger zusammenbringt. Ich rede hier weniger von sportlichen Erfolgen, sondern Teamgeist, Fairness und Respekt.
Herzliche Grüße
Ihr
Sebastian Bubenzer
Bürgermeister