Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Erstelldatum20.11.2024
Am kommenden Montag, 25. November, jährt sich der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Zwar wäre es uns deutlich lieber, es bräuchte diesen Tag nicht mehr. Doch leider sieht die Realität anders aus.
Dabei muss man gar nicht zwingend auf die weltweiten Fälle von psychischer und physischer Gewalt gegen Frau schauen. Auch spielt sich ein großer Teil dieser Gewalt nicht im öffentlichen Raum zwischen fremden Personen ab.
Tatorte sind nicht selten die eigenen vier Wände. Und nicht etwa irgendwo fernab unserer Lebenswirklichkeit, sondern mitten unter uns in Deutschland. Das zeigt schon ein Blick in das sogenannte „Bundeslagebild Häusliche Gewalt“, das durch das Bundeskriminalamt letztmalig am 7. Juni 2024 veröffentlicht wurde und den Datenbestand von 2023 widerspiegelt.
2023 wurden über 256.000 Menschen in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt, davon waren 70,5 Prozent weiblich. 65,5 Prozent erlebten Gewalt dabei von ihrem Lebenspartner, 34,5 Prozent der Fälle sind innerfamiliärer Gewalt zuzuschreiben. Gleichzeit waren 75,6 Prozent der Tatverdächtigen/Täter männlich und 24,4 Prozent weiblich.
Wer sich noch tiefer in die Materie einarbeiten will, kann sich auch das BKA-Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ anschauen. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass Straftaten gegen Frauen oder die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden, in Deutschland zuletzt zugenommen haben. Allein im Bereich der Sexualstraftaten wurden 2023 über 52 000 weibliche Opfer erfasst, eine Zunahme um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nun können wir an dieser Stelle als Gemeinde kaum mehr tun als jeder Einzelne von uns, der hinschauen sollte, wenn Frauen Opfer von Gewalt werden. Und wenn immer möglich, natürlich helfend zur Seite zu stehen.
Um für das Thema aber stärker zu sensibilisieren, wird unsere Familien- und Frauenbeauftragte Jutta Lauer-Schneider in der kommenden Woche (25. bis 29. November) nicht nur ein Info-Banner am Tor des Hofgut Hechler aufhängen, sondern steht in ihrer Funktion Betroffenen natürlich auch mit Rat und Tat zur Seite – unter der Telefonnummer 06257 – 5008530 bzw. per Mail an lauer-schneider(@)alsbach-haehnlein.de.
„Rund-um-die-Uhr“-Hilfe gibt es – auch anonym – unter der Rufnummer 116 016, dem kostenfreien und bundesweit erreichbaren „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“.