Eine eigene Straße für Fritz Ost
Erstelldatum11.08.2022
Am 1. September wird das Neubaugebiet in Hähnlein freigegeben
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
heute Abend war es im Neubaugebiet „Nördlich der Spießgasse II“ endlich soweit. In einem kleinen festlichen Rahmen konnten wir im Beisein von etwa 100 geladenen Gästen nicht nur die „Bürgermeister-Ost-Straße“ zu Ehren unseres Altbürgermeisters Friedrich Ost einweihen.
Es steht auch endgültig fest: Am 1. September, also heute in drei Wochen, geben wir das Baugebiet frei. Und das ist allein deshalb eine schöne Nachricht, weil wir damit vier Monate früher mit den Infrastrukturarbeiten fertig wurden als ursprünglich angekündigt und geplant. Viele Bauherren haben sehnsüchtig darauf gewartet.
Ein kurzer Blick in die Vergangenheit
Bereits Mitte der siebziger Jahre wurde öffentlich über die Möglichkeit gesprochen, ein neues Wohngebiet nördlich der Spießgasse zu etablieren. Überlegen Sie mal! Das war vor etwas mehr als 50 Jahren.
Doch es sollte noch bis nach der Kommunalwahl 2016 dauern, bis das Baugebiet nach mehreren Anläufen endlich politisch auf den Weg gebracht wurde. Als im Dezember 2019 dann die Bereitschaft aller ehemaligen Grundstückseigentümer/innen vorlag, bei der Erschließung des neuen Baugebietes mitzuwirken, fasste die Gemeindevertretung noch am gleichen Abend den nötigen Aufstellungsbeschluss.
Bereits 2018 hatte sich die Gemeinde entschieden, die Baugebietsentwicklung an einen Treuhänder zu vergeben: die „MVV Regioplan GmbH“ aus Mannheim. Was sich dann anschloss, war ein zeitlich ambitionierter Kraftakt, bei dem alle Beteiligten – vom Rathaus über die beauftragten Fachfirmen bis zur MVV – an einem Strang zogen.
Ob städtebaulicher Entwurf, Bodengutachten, Verkehrsgutachten, Entwässerungskonzept, Artenschutz- und Archäologieuntersuchungen bis hin zum rechtskräftigen Bebauungsplan, der Grundstücksumlegung sowie der Planung öffentlicher Straßen und Wege: Es war viel zu tun, bevor am 6. Juli 2021 der Erste Spatenstich erfolgen konnte. Im Mai dieses Jahres wurde für viele die Baugebietsentwicklung dann richtig „greifbar“, als mit den Straßenbauarbeiten begonnen wurde.
Danke, Fritz !
Und wenn wir über Straßen reden, dann spreche ich heute insbesondere über einen Moment, der mich berührt und auch ein wenig stolz gemacht hat. Wir haben heute gemeinsam die „Bürgermeister-Ost-Straße“ eingeweiht. Und derjenige, dem diese Ehre zuteil wurde, der war glücklicherweise vor Ort.
Fritz Ost weiß besser als die meisten anderen, was Hähnlein in den vergangenen Jahrzehnten bewegt hat. Und mit dem Zusammenschluss von Alsbach und Hähnlein im Jahr 1977 endete nicht etwa seine Liebe für diesen Ort, sondern er hat sie weiter gelebt – bis 1977 als Bürgermeister von Hähnlein, danach als engagierter Bürger unserer Gemeinde, der sich an vielen Stellen verdient gemacht hat und von unzähligen Menschen geschätzt wird. Noch heute sucht sein Wissen über diesen Ort seinesgleichen. Danke, Fritz !
Es geht weiter...
Ich weiß, dass einige von Ihnen auch Fragen haben. Zum Beispiel: Wie hoch wird die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner während der kommenden Bauphase? Hier möchte ich Ihnen sagen, dass wir unsere Baustraße im Westen von Hähnlein weiter geöffnet lassen. Wir haben deshalb bereits alle Bauherren gebeten, ihre Auftragnehmer zu instruieren, gerade für den Schwerlastverkehr diese Straße zu nutzen.
Viele wollen auch erfahren: Wie geht es mit dem Kindergarten an der Spießgasse weiter? Sie wissen es: Die geplante Sanierung und Erweiterung im laufenden Betrieb war nicht meine bevorzugte Wahl. Ich hatte einen anderen Standort für unsere Kinder im Sinn. Doch ich bin überzeugt: Wir werden auch für unsere Kita eine sehr gute Lösung finden und wollen nun ohne Wenn und Aber nach vorne blicken.
Denn mein Ziel ist es, in den im Neubaugebiet entstehenden Mehrfamilienhäusern weiteren bezahlbaren Wohnraum für Alsbach-Hähnlein zu schaffen. Schon bei der Vergabe der Bauplätze haben wir soziale Kriterien angelegt wie etwa die Preisreduzierung bei den Grundstücken für Familien, die für das erste und zweite Kind jeweils 10.000 Euro Baukindergeld bekommen haben.
Das Interesse an allen Grundstücken im Neubaugebiet war von Anfang an groß. So groß, dass auch jene Parzellen, die im Rahmen des Umlegungsverfahrens zwischenzeitlich im Eigentum der Gemeinde waren, schnell neue Besitzer fanden.
Gemeinsam gefeiert
Im Anschluss an den offiziellen Teil heute hat es mich gefreut, dass einige noch die Gelegenheit genutzt haben, gemeinsam beisammen zu stehen und sich bei Getränken und einer kleinen Stärkung auszutauschen.
Aber lassen Sie mich abschließend auch noch einmal Danke sagen.
Eben nicht nur, weil es natürlich dazu gehört, sondern weil die gemeinsame Teamleistung, die hier erbracht wurde, Grundlage dafür ist, dass das von vielen lange herbeigesehnte Baugebiet nun Realität werden kann.
Insofern sage ich ein Danke, das von Herzen kommt, an
- Dr. Alexander Kuhn und Jacqueline Schnuprfeil von unserem Treuhänder „MVV Regioplan GmbH“
- an alle Fachfirmen und regional beteiligten Versorger
- an meine Kolleginnen und Kollegen im Bauamt, die das Projekt eng begleitet und gemeinsam mit den ausführenden Firmen in der Erfolgsspur gehalten haben, allen voran unserem Bauamtsleiter Arndt Hornicek
- an die Politik, die das möglich gemacht hat, was wir fast 50 Jahre vorher nur diskutiert haben
- an die künftigen Neubürgerinnen und Neubürger, die ihren Teil dazu beitragen werden, dass Alsbach-Hähnlein bunt und vielfältig bleibt
- an alle Anwohnerinnen und Anwohner, die verständnisvoll die Belastungen ertragen haben, die mit der Herstellung des Baugebiets verbunden waren
- und nicht zuletzt an alle, die dafür gesorgt haben, dass wir heute feiern konnten, insbesondere Charlanne Krauß, Sina Bernhard, Silva Teller und Sebastian Philipp.
Herzliche Grüße,
Ihr
Sebastian Bubenzer
Bürgermeister